In unserer neuen Interview-Reihe: Wer ist eigentlich….? werfen wir einen Blick hinter die Kulissen und stellen euch nach und nach das ganze Cantemus Team vor. Wer sind eigentlich all die Menschen, die beim Cantemus Chor als Stimmbildner tätig sind und was machen sie außer Cantemus noch so alles im Leben?

Heute stellen wir euch in unserem ersten Video Juan Carlos Falcón vor.

Vorab erst einmal ein kurzer biographischer Abriss:

Juan Carlos ist in Palma de Mallorca aufgewachsen und hat dort am Konservatorium Diplom Sologesang bei Eulalia Salbanya sowie Diplom Solo-Klavier studiert.  Mit  21 Jahren zog es ihn weg von der Insel und nachdem er Aufnahmeprüfungen in Salzburg und in München bestanden hatte, entschied er sich für München und  kam 1991 fast ohne Deutschkenntnisse zum Gesangsstudium an die Staatliche Hochschule für Musik und darstellende Künste  nach München. Dort studierte er Diplom-Sologesang bei Prof. Geri Grist und Prof. C.H.Ahnsjö und verbachte 1994 mit einem Stipendium ein Jahr in Amherst, Massachusetts in USA., wo er bei Prof. Jon Humphrey seinen Master of Music erhielt. Obwohl er die Möglichkeit gehabt hätte, in den USA zu bleiben und schon eine Einladung zum Tanglewoodfestival in der Tasche hatte, entschied er sich dafür, nach Deutschland zurückzukehren und dort seinen Abschluss zu machen.

Noch bevor er sein Studium in München 1996 abgeschlossen hatte, stand er bereits unter festem Vertrag am Theater Coburg und anschließend am Theater Hof. Diese Zeit beschreibt er rückblickend so: „Das hätte ich nicht erwartet und es war eine super Schule, aber ich habe gearbeitet wie ein Schwein. In dieser Zeit habe ich meine Stärken auf der Bühne entwickelt und diese Basis hat mich nie mehr verlassen.“

Im Jahr 2001 kam Juan Carlos für ein Jahr ans Theater Regensburg und hat sich gleich zweimal verliebt: einmal in die Stadt und dann in seinen heutigen Ehemann Patrick.

Als er sich 2002 für die freiberufliche Tätigkeit als Opern- und Oratoriensänger entschied, stand fest, dass Regensburg seine Basis bleiben sollte, von der aus es ihn immer wieder zu unterschiedlichen Engagements in die Welt hinaus führte.

Hier kommen seine beruflichen Highlights aus dieser Zeit: mit Bühnenwerken von Händel, Mozart, Donizetti, Strauss und Rossini gastierte er am Musiktheater im Revier Gelsenkirchen, an den Theatern in Münster, Kaiserslautern, St. Gallen, Klagenfurt.

Weitere Engagements führten ihn an das Staatstheater am Gärtnerplatz in München, an die Staatsopern Hannover und Nürnberg, die Volksoper in Wien sowie an das Theatre du Capitole in Toulouse.

Im Sommer 2007 wurde er an die Bregenzer Festspiele berufen und sang dort die Rolle des „Hot Biskuit Slim“ in „Paul Bunyan“ von Benjamin Britten.

2010 konzertierte er in Japan mit Haydns „Jahreszeiten“ und „Stabat Mater“ von Dvorak in der Triphony Hall Tokyo und in Kobe. Im gleichen Jahr übernahm er die Hauptrolle in der Welturaufführung der neu entdeckten Cherubini-Oper „Koukourgi“ am Stadttheater Klagenfurt. In der Welturaufführung „Der Präsident“ von Friedrich Cerha übernahm er im Juni 2013 die Rolle des „Deodatus Graf Schrullenhuf-Wullensdurff“ am Staatstheater am Gärtnerplatz in München.

2016 gastierte Juan Carlos  mit der Matthäuspassion in New York, sowie mit dem Mozart Requiem im Concertgebouw Amsterdam.

Als er 2016 eine feste Stelle am Staatstheater am Gärtnerplatz München angeboten bekam, zögerte er dennoch nicht lange, sich auf einen neuen Lebensabschnitt einzulassen. „Die vergangenen Jahre waren eine tolle Zeit  - ich wollte ja immer viel reisen und es fühlte sich gut an. Doch irgendwann wuchs der Wunsch, nicht mehr immer aus dem Koffer leben zu müssen und ich merkte, dass ich oft zuviel angenommen hatte. Und wenn man älter wird, dann schätzt man andere Sachen“.

Beim Cantemus Chor ist Juan Carlos seit 2015 auf Minijobbasis und das Unterrichten von Kindern und Jugendlichen, das für ihn erst erstmal neu war, macht ihm seither sehr viel Spaß.

Das waren jetzt viele biographische Fakten - aber im folgenden Video-Interview lernt ihr Juan Carlos nun auch ein bisschen besser als Mensch kennen und erfahrt vielleicht so manches über ihn, was ihr bisher noch nicht wusstet…

Im Podcast gibt es dann noch eine über einstündige Maxiversion des Interviews für alle, die es wirklich ganz genau wissen wollen.

Und jetzt viel Spaß beim Zuschauen und Zuhören!