Ein Urlaub voller Wesen von Eva Haake

10. April 2020

Hallo zusammen,

mein Name ist Eva, ich gehe auf die Montessori Schule hier in Regensburg in die 10. Klasse und  bin seit knapp 7 Jahren bei Cantemus. Im Zuge des Montessori Abschlusses in der 9. Klasse, auch genannt „ Große Arbeit“, habe ich ein eigenes  Kinderstück geschrieben und im Laufe des Schuljahres mit den Kindern der Nachmittagsbetreuung inszeniert. Der Sinn der „Großen Arbeit“ ist, dass sich der Schüler mit einem selbstgewählten Thema über eine längere Zeit beschäftigen soll und dies dann in einer Präsentation am Schluss vor einer Jury vorstellen muss. Außerdem muss die Arbeit einen praktischen Teil enthalten. 

In der Geschichte geht es um ein Mädchen namens Lea, das mit ihren Eltern in den Urlaub an den Strand fährt. Darauf hat sie aber überhaupt keine Lust und möchte viel lieber nach New York , wo ihre Freundin hinfährt.  Als sie dann eines Tages mit ihren Eltern am Strand sitzt, findet sie eine Muschel und was dann passiert seht selbst! -

Uns vom Cantemus-TV Team hat Eva's Film neugierig gemacht, und wir wollten gerne einen Blick hinter die Kulissen werfen. Daher haben wir Eva ein paar Fragen gestellt: 

Cantemus-TV: Wie bist du auf die Idee dieser Geschichte gekommen und was hat dich vielleicht inspiriert?
Eva: Vielleicht erstmal wie ich überhaupt auf die Idee gekommen bin ein Stück zu schreiben. Ich hatte in den 2 Jahren davor, bereits 2 Stücke mit Kindern aus der Nachmittagsbetreuung inszeniert. Einmal Rotkäppchen und in dem Jahr danach Schneewittchen. In den Sommerferien 2017 musste ich mir dann überlegen, was ich als „Große Arbeit“ mache. Da fiel mir ein, ich könnte doch diesmal das Stück selber schreiben. Zu dem Zeitpunkt war ich mit meiner Familie selber im Urlaub.  Anfangs wollte ich eigentlich einen Krimi schreiben, aber dann ist es eben eine Urlaubsgeschichte geworden.

Cantemus-TV: Welches waren die wichtigsten Schritte bei der Umsetzung und Realisierung deines Theaterstücks?

Eva: Bevor ich überhaupt anfangen konnte zu proben, musste erstmal geklärt werden, ob ich überhaupt nochmal eine „Theater AG“ in der Nachmittagsbetreuung anbieten darf. Das durfte ich zum Glück. Danach ging es darum die Kinder für dieses Projekt zu begeistern. Ich habe mich und meine Idee am  Anfang des Schuljahres 2017/18 bei den Kindern vorgestellt und gefragt wer mitmachen  möchte. Als dann geklärt war, wie viele mitmachen wollen, musste noch Organisatorisches geklärt werden, wie z.B  welchen Raum ich benutzen darf, da ich im Laufe der Proben dort auch Requisiten und Kostüme lagern wollte und auch der Wochentag, an dem ich proben konnte und ab wann, musste festgelegt werden. Nachdem das alles geklärt war, konnte ich anfangen. Ab der Mitte der Probenzeit musste ich mir dann Gedanken über Kostüme machen, dann die Kinder dazu beauftragen mal Zuhause nach zu schauen, was sie dafür alles haben und letztendlich dafür sorgen, dass zu einem bestimmten Zeitpunkt jeder sein Kostüm hat. 

Gegen Ende war es dann wichtig, einen Termin zu finden, an dem ich das Stück aufführen konnte, da ich die letzten Jahre immer am Sommerfest der Schule aufgetreten bin. Dieses gab es aber 2018 nicht. Trotzdem wollten die Kinder und ich das Ergebnis unserer Arbeit präsentieren. Letztendlich haben wir dann aber nach langem hin und her ein Datum gefunden. (Anmerk. Als dieser dann endlich feststand war ich ehrlich gesagt ziemlich erleichtert 😊)
Das würde ich sagen, waren so die wichtigsten Schritte. 

Cantemus-TV: Was war insgesamt die größte Herausforderung für dich?
Eva: Es gab einige „große“ Herausforderungen. Als allererstes wusste ich, als ich das Stück und den Text geschrieben habe, nicht wie viele Kinder überhaupt mitspielen würden. Deshalb musste ich erstmal so wenig Figuren erfinden wie möglich, damit ich nicht am Ende mit  6 Kindern , aber 14 Rollen dastehe. Letztendlich ging es, aber Gott sei Dank auf. Als ich dann wusste wie viele Kinder mitspielen, war die nächste Herausforderung die Rollenverteilung.  Ich kannte fast kein Kind, also war es schwer die Rollenverteilung alleine festzulegen. Außerdem  wollte ich eigentlich auch die Kinder entscheiden lassen, was sie spielen wollen.  Das hat aber natürlich, vor allem bezüglich der Hauptrolle anfangs große Diskussionen gegeben. 
 Was zwar sehr schön, aber auch ab und an anstrengend war, war, dass ich diesmal 2 Inklusionskinder dabei hatte, um die ich mich noch extra kümmern musste. Vor allem in Proben in denen die andern ziemlich laut waren, wusste ich manchmal nicht wie ich jetzt bei den einen für Ruhe sorgen und mich gleichzeitig um die 2 kümmern sollte. 

Cantemus-TV: Was hat dir bei dem ganzen Projekt am meisten Spaß gemacht?
Eva: Auf jeden Fall die Arbeit mit den Kindern. Es war schön zu sehen, wie sich jedes Einzelne im Laufe der Probenzeit immer mehr mit seiner Rolle identifiziert hat und auch eigene Ideen mit eingebracht hat, was man zum Beispiel am Text ändern könnte oder so. Auch die Arbeit mit den zwei Inklusionskindern fand ich sehr spannend und schön. Einfach zu sehen, wie die andern Kinder sie miteinbezogen  und Verständnis den beiden entgegen gebracht haben. 

Cantemus-TV: Was hast du für dich dabei gelernt?
Eva: Was ich vor allem bei dieser Produktion gelernt habe ist, dass es wichtig ist, dass man als Gruppenleiter selber konzentriert ist und die Stunde genau plant, weil die eigene Konzentration sich auf die Kinder überträgt. Wenn ich nicht bei der Sache war, waren es die Kinder auch nicht. 

Cantemus-TV: Schreibst du weitere Theaterstücke oder hast du es vor? 
Eva: Momentan schreibe ich keins. Allerdings habe ich vor eventuell nachdem ich mit der Schule fertig bin, nochmal ein Stück an der Montessori – Schule zu inszenieren und dafür könnte ich mir vorstellen noch mal eins zu schreiben. 

Vielen Dank, Eva!

Ein Urlaub voller Wesen

Selbstgeschriebenes Theaterstück von Eva